Die europäische Baubranche kommt aktuellen Prognosen für die Baukonjunktur des Forschungsnetzwerks Eurocunstruct zufolge besser aus der Krise heraus, als noch Mitte des letzten Jahres erwartet. Bis 2023 soll sogar das Vorkrisenniveau von 2019 übertroffen werden. Vor allem die Prognosen für die österreichische Baubranche sind optimistisch.
Die Corona-Pandemie wirkt sich mittlerweile stark auf die Gesamtwirttschaft aus. Es scheint jedoch, als ob die Baubranche relativ glimpflich durch die Krise kommt. Das Bauvolumen im Jahr 2020 betrug laut dem Forschungsnetzwerk Euroconstruct in den 19 zum Netzwerk gehörenden Ländern insgesamt 1,566 Billionen Euro, wodurch es nur zu einem Rückgang um 7,8 % gegenüber dem Vorjahr kam. Der Rückgang war also deutlich geringer, als noch Mitte 2020 befürchtet.
Die Lage soll sich aber relativ schnell wieder verbessern, spätestens 2023 soll dem Forschungsnetzwerk zufolge das 2019er-Ergebnis überflügelt werden. Vor allem der Tiefbau scheint sehr gut aus der Krise zu kommen und sogar schon 2021 das Vorkrisenniveau übertreffen. Der europäische Hochbau hingegen dürfte etwas länger brauchen, aber auch da sollte bis 2023 das Vorkrisenniveau übertroffen werden.
Prognosen für die Baukonjunktur in Österreich
Vor allem das österreichische Baugewerbe dürfte gut durch die Krise kommen, selbst im von der Krise schwerer getroffenen Hochbau wird in Österreich (neben Portugal, Norwegen und der Schweiz) sogar schon für 2021 ein Plus erwartet.
Insgesamt ist in Österreich im Jahr 2020 das reale Bauvolumen um 2,8 % gesunken, wie in den restlichen Ländern war auch hier der sonstige Hochbau (-5,0 %) am stärksten betroffen, während der Tiefbau (-0,8 %) kaum Einbußen zu beklagen hatte.
Für 2021 wird insgesamt wieder ein Plus von 2,8 % erwartet, am stärksten dürfte der Zuwachs des realen Bauvolumens im sonstigen Hochbau ausfallen (+ 3,5 %). Auch im Jahr 2022 wird insgesamt ein Plus von 2,1 % erwartet.
Folgende Tabelle zeigt die Veränderung des realen Bauolumens gegenüber dem Vorjahr im Detail (Quelle: WKO):
Sektor | 2020 | 2021 | 2022 |
Wohnungsbau | -1,8 % | +2,0 % | +1,8 % |
Sonstiger Hochbau | -5,0 % | +3,5 % | +2,9 % |
Hochbau gesamt | -3,3 % | +2,7 % | +2,3 % |
Tiefbau | -0,8 % | +1,7 % | +1,2 % |
Gesamt | -2,8 % | +2,8 % | +2,1 %% |
Quellen:
https://www.wko.at/branchen/gewerbe-handwerk/bau/konjunktur-statistik.html
https://www.mcmakler.de/magazin/hausbau-preisentwicklung